Ein riesiges Geflecht von Organisationen der Muslimbruderschaft erhält seit Jahren EU-Fördergelder in Millionenhöhe. Sie geben vor, Antirassismus und gleichwertige Koexistenz zu fördern, verfolgen aber tatsächlich die Unterwanderung der europäischen Demokratie und die Errichtung einer islamischen Gesellschaftsordnung. Täuschung und strategische Verstellung gehören zu ihren Methoden.
Ein Bericht von zwei der renommiertesten europäischen Islamismus-Forschenden, Dr. Florence Bergeaud-Blackler und Dr. Tommaso Virgili, löst nun im Europaparlament Debatten über sicherheitspolitische Blindstellen aus. Die Autoren dokumentieren, wie Organisationen aus dem Netzwerk der Muslimbruderschaft (MB) in mehreren EU-Ländern Fuss gefasst haben, über Jahre hinweg öffentliche Gelder bezogen und politische Legitimität geniessen. Es handelt sich um ein vielschichtiges Geflecht aus Wohlfahrtsvereinen, Jugendverbänden, Frauenorganisationen, Lobbygruppen und akademischen Plattformen – finanziert von den europäischen Steuerzahlern.
Europäische Naivität
Seit Jahren weisen Dr. Bergeaud-Blackler und Dr. Virgili darauf hin, dass die Muslimbruderschaft nicht als zentrale Organisation mit eingetragenen Mitgliedern agiert, sondern als lose vernetzte Bewegung, deren Akteure sich gegenseitig unterstützen, gemeinsame Narrative verbreiten und denselben ideologischen Referenzfiguren folgen. Insbesondere der Prediger Yusuf al-Qaradawi und der pakistanische Vordenker Abul A‘la Mawdudi prägen bis heute das geistige Fundament der Bewegung. Sie vertritt eine Vision eines islamisch geprägten Gemeinwesens, das als überlegen gegenüber der westlichen Moderne dargestellt wird.
Ihr neuer Bericht, der dem Europaparlament vorgelegt wurde, zeigt, wie naiv europäische Behörden über Jahre hinweg operierten. Institutionen vertrauten weitgehend den Eigendarstellungen der Organisationen, prüften ideologische Hintergründe kaum und übersahen systematische Verbindungen zu Terrororganisationen und bekannten Führungsfiguren der Bruderschaftsbewegung. Die Autoren beschreiben, wie europaweit dieselben Akteure an unterschiedlichsten Projekten beteiligt sind, häufig über mehrere Vereine hinweg, wodurch eine Form politischer Vetternwirtschaft entsteht, die der Bewegung Zugang zu EU-Geldern und politischer Sichtbarkeit verschafft.
Subversive Methodik
Im Zentrum der Analyse steht die strategische Vorgehensweise der MB – eine Mischung aus institutioneller Tarnung und semantischer Manipulation. Viele Organisationen treten unter zivilgesellschaftlich unverdächtigen Namen auf (siehe Beispiele unten) und präsentieren sich als Partner für Dialog, Integration oder Minderheitenschutz. Hinter dieser Fassade steht ein ideologisch viel umfassenderes Projekt, das auf die schrittweise Einführung eines islamischen Bezugsrahmens in Politik und Gesellschaft abzielt.
Eine Schlüsselrolle spielt dabei die sogenannte Wasatiyya-Strategie («Moderations-Strategie»), bei der man auf Gewalt verzichtet und nach aussen integrationsbereit und demokratisch auftritt, nach innen jedoch klar ein sharia-geprägtes Gemeinwesen fördert. So kann die Bewegung gezielt europäischer Förderprogramme unter Etiketten wie «Anti-Rassismus», «Integration», «Frauenrechte» oder «Jugendbeteiligung» ausnutzen, um islamische Parallelstrukturen aufzubauen.
Ein zentraler Hebel ist die strategische Instrumentalisierung des Begriffs „Islamophobie“. Dr. Bergeaud-Blackler und Dr. Virgili beschreiben, wie die Bewegung versucht, jede Form kritischer Untersuchung als rassistisch oder diskriminierend darzustellen. So entstand in Europa ein Klima, in dem Behörden aus Angst vor öffentlicher Kritik oder politischem Druck Prüfmechanismen vernachlässigten und Warnsignale übersahen.
Beispiele
Der Bericht nennt zahlreiche Organisationen, die in diesem Netzwerk eine zentrale Rolle spielen. Dazu gehört das European Network Against Racism (ENAR), das zwischen 2007 und 2020 mindestens 23 Millionen Euro an EU-Fördergeldern erhielt. Über Jahre wurde ENAR von Michaël Privot geführt, einem ehemaligen Mitglied der Muslimbruderschaft. ENAR trug wesentlich dazu bei, politische Empfehlungen im Bereich Antirassismus zu formulieren und beeinflusste EU-Strategien zum Thema „Islamophobie“.
Ein weiteres Beispiel ist FEMYSO, das Forum of European Muslim Youth and Student Organisations. Der Bericht zeigt, dass FEMYSO europaweit als Jugendstruktur der Muslimbruderschaft fungiert. Besonders brisant ist, dass FEMYSO seit Jahren offizieller Partner diverser EU-Initiativen, insbesondere im Bereich Jugendpolitik und Engagementförderung. Auch Frauenorganisationen wie European Forum of Muslim Women (EFOMW) oder politische Dachverbände wie die European Muslim Union (EMU) werden ausführlich behandelt. Sie treten als unabhängige Akteure auf, sind aber personell und ideologisch eng verbunden.
Islamic Relief Worldwide (IRW) schliesslich erhielt nachweislich über 40 Millionen Euro an EU-Geldern, trotz anhaltender Kritik an personellen Überschneidungen mit MB-Strukturen. Der Bericht zeigt detailliert, wie IRW immer wieder als humanitärer Partner der EU anerkannt wurde, obwohl mehrere nationale Zweige wegen extremistischer Bezüge und sogar Verbindungen zu Hamas untersucht wurden. Für die Autoren ist dies ein Beispiel struktureller Blindheit europäischer Institutionen.
Kontrast zu den USA
Während die EU weiterhin Organisationen mit MB-Verbindungen fördert, hat die US-Regierung unter Donald Trump kürzlich einen klaren Schnitt vollzogen und die Muslimbruderschaft offiziell als Terrororganisation eingestuft. Damit sind sämtliche Behörden verpflichtet, alle finanziellen, institutionellen und diplomatischen Kontakte zu Gruppen mit ideologischer MB-Nähe umgehend zu beenden. Der Unterschied zwischen Washington und Brüssel könnte deutlicher kaum sein.
Das Endziel
Die Muslimbruderschaft ist keine Randerscheinung, sondern die grösste islamische Bewegung der Welt. Sie operiert als transnationales Netzwerk, locker strukturiert, aber ideologisch geeint. Ihr Ziel ist nicht Integration in die liberale Demokratie, sondern die Errichtung einer islamischen Theokratie – oder, auf gut verständlich gesagt, islamische Herrschaft.
Und Sie bezahlen dafür!
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Referenz
Florence Bergeaud-Blackler und Tommaso Virgili. Unmasking the Muslim Brotherhood: Brotherism, Islamophobia & the EU. European Conservatives and Reformists Group, 2025.


