Ist die Terrororganisation tatsächlich bereit, sich entwaffnen zu lassen?
Nach dem Waffenstillstand mit Israel versucht Hamas, ihre Macht im Gazastreifen zu festigen – mit äusserster Brutalität. Mindestens 33 Menschen wurden in den letzten Tagen hingerichtet, viele von ihnen aus rivalisierenden Clans. Videos zeigen öffentliche Exekutionen, während Hamas-Kräfte erneut in den Strassen Präsenz zeigen.
Wie Times of Israel und Jerusalem Post berichten, hat Hamas – stark geschwächt nach zwei Jahren Krieg gegen die israelische Armee – seit Freitag schrittweise wieder ihre Sicherheitskräfte in den Strassen des Gazastreifens stationiert.
Am Montag entsandte die Organisation zudem Mitglieder ihres militärischen Arms, der al-Qassam-Brigaden, nachdem alle überlebenden israelischen Geiseln übergeben worden waren.
Dies war eine deutliche Erinnerung daran, dass noch grosse Herausforderungen bestehen, um ein dauerhaftes Abkommen für den Gazastreifen zu sichern – eines, dessen zentrale Bedingung die Entwaffnung der Hamas ist.
Die USA, Israel und zahlreiche andere Staaten haben gefordert, dass Hamas entwaffnet und durch eine neue Verwaltung ersetzt wird. Doch ob die Organisation tatsächlich bereit ist, darauf einzugehen, bleibt fraglich.
Am Montag verbreitete sich in den sozialen Medien ein Video, das bewaffnete Männer zeigt, die sieben Personen auf offener Strasse exekutieren, nachdem sie sie zum Niederknien gezwungen hatten. Zivile Zuschauer jubeln, rufen „Allahu akbar“ und beschimpfen die Opfer als „Kollaborateure“.
Warnung: Dieses Video enthält äusserst verstörende Szenen einer öffentlichen Hinrichtung.
Warnung: Dieses Video enthält äusserst verstörende Szenen einer öffentlichen Hinrichtung.
Einige der Schützen trugen grüne Stirnbänder, wie sie für Hamas typisch sind. Es ist unklar, welcher Clan oder welche Gruppierung die sieben Opfer angehörten.
Mehrere der in den vergangenen Tagen Getöteten sollen der Doghmush-Sippe entstammt haben, die seit Langem in Opposition zur Hamas steht. Im März des vergangenen Jahres wurde der Anführer dieses Clans von Hamas getötet, nachdem er mit Israel über die Verteilung von Hilfsgütern verhandelt hatte.
Zu den bekanntesten Gegnern der Hamas im Gazastreifen gehört auch der Abu-Shabab-Clan, der unter anderem Schulen gegründet hat, in denen Kinder lernen, in Frieden mit Israel zu leben. Seine Mitglieder halten sich hauptsächlich im Rafah-Gebiet im Süden des Gazastreifens auf – einem Gebiet, aus dem sich die IDF bislang noch nicht vollständig zurückgezogen hat.
Gemäss Trumps Friedensplan ist vorgesehen, dass Hamas ihre Macht verliert, das Gebiet demilitarisiert wird und eine palästinensische Verwaltungskommission unter internationaler Aufsicht die Kontrolle übernimmt. Ob die wachsende Präsenz der Hamas in den Strassen des Gazastreifens nur vorübergehend oder ein bedrohliches Vorzeichen ist, bleibt abzuwarten.



