Hetze, Gewaltausbrüche und offener Antisemitismus prägten mehrere pro-palästinensische Demonstrationen in westlichen Städten an diesem Wochenende. In London, Barcelona, Rom, Madrid und weiteren Metropolen kam es zu massiven Ausschreitungen. Demonstranten schleuderten Flaschen, Steine und pyrotechnische Gegenstände auf Einsatzkräfte, griffen Polizisten mit Stöcken an und randalierten vor jüdischen Einrichtungen sowie Geschäften mit Israelbezug. In mehreren Städten wurden Absperrungen umgeworfen, Strassen blockiert und Fahrzeuge beschädigt. Die Polizei musste an mehreren Orten Wasserwerfer und Gummigeschosse einsetzen, um die Menge auseinanderzutreiben. Zahlreiche Beamte wurden verletzt, Hunderte Demonstranten festgenommen – allein in London rund 500. Beobachter sprechen von einer erschreckenden Enthemmung und einer Radikalisierung, die weit über legitimen Protest hinausgeht.
🟦 MIFF kommentiert
Es ist in der Tat bemerkenswert und entlarvend, dass just in den Tagen nach einem dschihadistisch motivierten Anschlag auf eine Synagoge ausgerechnet jene Gruppen auf die Strassen gehen, die vermeintlich „für Gerechtigkeit in Palästina“ demonstrieren. Anstatt innezuhalten und den unschuldigen Opfern Respekt zu zollen, entladen sich auf diesen Kundgebungen Wut, Hass und teils offene Sympathien für den Terror. Die Grenze zwischen politischem Protest und blankem Antisemitismus scheint hier vollständig aufgelöst zu sein. Das Bild, das sich in diesen Tagen in westlichen Städten zeigt, ist das einer Bewegung, die ihre moralische Maske hat fallen lassen. Offensichtlich geht es längst nicht mehr nur um politische Ablehnung des Zionismus oder Kritik am Krieg in Gaza.
Bemerkenswert und zugleich entlarvend ist auch, dass die jüngsten Demonstrationen just in dem Moment eskalieren, als erstmals seit Beginn des Gaza-Krieges eine realistische Aussicht auf Frieden besteht. Die neue Trump-Initiative vom 29. September, die beiden Seiten einen konkreten Rahmen für eine Waffenruhe und eine politische Lösung bietet, hätte eigentlich ein Anlass zur Hoffnung sein können. Doch statt Erleichterung oder vorsichtiger Zuversicht brechen in westlichen Städten erneut Hass und Gewalt hervor. Viele der Demonstranten, die seit zwei Jahren lautstark „Waffenstillstand“ fordern, reagieren jetzt, da Hamas militärisch am Ende ist und eine tatsächliche Waffenruhe greifbar wird, mit noch grösserer Aggression.
Es ist fast, als ob man vermuten könnte, sie würden die Hamas unterstützen.
Über den Autor:
Dr. philos. Jens Tomas Anfindsen unterrichtet seit vielen Jahren in den Bereichen Religion, Philosophie und Ethik. Er ist Leiter von MIFF DACH und Redaktor von Israelfrieden.org.



