Hamas werde weder entwaffnen, noch ihre Waffen aufgeben, noch auf die Herrschaft über den Gazastreifen verzichten oder eine externe Kontrolle in Gaza zulassen – einschliesslich der International Stabilization Force (ISF).
Das erklärte der Terrorführer Khaled Mashaal am Samstag in einer Videoansprache an eine Konferenz in Istanbul mit dem Titel „Bund für Jerusalem“.
Damit stellt Hamas sich offen gegen die grundlegenden Bedingungen des Gaza-Friedensplans, der am 17. Oktober vom UN-Sicherheitsrat beschlossen wurde.
Meshaals Ansprache fand im Rahmen der grossen arabisch-islamischen Konferenz „Bund für Jerusalem“ statt, die am 6. und 7. Dezember in Istanbul abgehalten wurde. Die Veranstaltung versammelte über 300 Gelehrte, Intellektuelle und Institutionenleiter aus mehr als 30 Ländern, um den „Willen der Ummah zu erneuern“ angesichts der angeblich anhaltenden israelischen Aggression und der vermeintlichen Versuche, die „palästinensische Sache zu liquidieren“.
Die Konferenz endete mit der Verabschiedung der „Ahd Al-Quds“-Erklärung („Bund von Jerusalem“), die eine gemeinsame Position gegen den behaupteten „israelischen Völkermord in Gaza“ formuliert. Zugleich lehnen die islamischen Gelehrten jede Form der Normalisierung mit Israel ab.
🟦 MIFF kommentiert
Es überrascht kaum, dass Hamas nicht vorhat, die Bedingungen des Trump Friedensplans für Gaza einzuhalten, durch den sie überhaupt erst einen Waffenstillstand erreichte. Überraschend ist jedoch, mit welcher Offenheit die Terrororganisation ihren Vorsatz, den „Widerstand“ fortzuführen, äussert – vorgetragen von einem ihrer ranghöchsten Anführer und für die ganze Welt erkennbar.
Mashaals Rede ist nichts weniger als eine Kriegserklärung. Konkret bedeutet sie, dass Hamas beabsichtigt, die Umsetzung der zweiten Phase des Friedensplans mit Gewalt zu bekämpfen.
Zur Erinnerung – die drei Phasen des Friedensplans:
- Unmittelbarer Waffenstillstand, Austausch von Geiseln und Gefangenen sowie ein israelischer Rückzug zur „gelben Linie“.
- Demilitarisierung Gazas: Entwaffnung der Hamas, Zerstörung aller Tunnelanlagen und Einrichtung einer internationalen Stabilisierungstruppe.
- Wiederaufbau Gazas und Übergang zu einer palästinensischen Selbstverwaltung.
Hamas hat nun klar gemacht, dass sie bei diesem Friedensplan nicht mitmachen wird – und dass Phase zwei nicht friedlich umzusetzen sein wird.


